Mit knatternden Motoren, glänzenden Maschinen und tiefen Emotionen versammelten sich am 25.05.2025 zahlreiche Biker, Einsatzkräfte und Bürgerinnen und Bürger zum 19. Motorradgottesdienst im Feuerwehrhaus Dedensen. Organisiert wurde die bewegende Veranstaltung erneut von Horst Schwarz von der Kirchengemeinde Dedensen-Gümmer – in diesem Jahr unter dem eindrucksvollen Motto: „Respekt für Retter“.

Die Predigt hielt Holger Kipp, Notfallseelsorger und ehemaliger Berufssoldat. Mit eindringlichen Worten erinnerte er daran, dass hinter jeder Uniform ein Mensch steht. „Egal, welche Kleidung man trägt – auch ein Retter muss verarbeiten, was er erlebt.“ Seine Worte trafen ins Herz, denn sie gaben jenen eine Stimme, die oft still und mit großer Last ihren Dienst tun.

Einen sehr persönlichen Einblick gewährte Ralf Hantke, Leiter des Polizeikommissariats Seelze. Er schilderte, wie belastend es für junge Polizistinnen und Polizisten ist, nach schweren Verkehrsunfällen den Angehörigen die schlimmsten Nachrichten zu überbringen. „Wer das nie erlebt hat, kann kaum nachempfinden, was das mit einem Menschen macht.“ Ein Moment, in dem viele der Anwesenden still wurden – aus Mitgefühl, aus Respekt, aus Dankbarkeit.

Auch Rene Corterier, Ortsbrandmeister der Ortsfeuerwehr Dedensen, richtete eindrucksvolle Worte an die Teilnehmenden. Angelehnt an ein Zitat der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer – „Seid Menschen.“ – schlug er die Brücke zwischen Feuerwehrleuten und Bikern. Beide Gruppen, so Corterier, eint ein Gemeinschaftsgefühl, der Wille zu helfen und der Wunsch, gesehen und respektiert zu werden. Er rief dazu auf, Retter aller Art – ob Feuerwehr, Polizei oder Rettungsdienst – mit Respekt und Anerkennung zu begegnen.

Der Gottesdienst war mehr als nur ein jährliches Ritual – er war ein Zeichen gelebter Solidarität, des Innehaltens und des Miteinanders. Viele der über 40 Anwesenden zündeten eine Kerze mit einem persönlichen Dank, Wunsch oder einer Erinnerung an. Und so endete der Tag mit dem warmen Klang von Motorrad-Motoren, begleitet von vielen stillen Gedanken – und dem Gefühl, Teil einer großen, wertschätzenden Gemeinschaft zu sein.